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100 Tage mit dem Bimobil - unserem Baloo

EF • Juni 19, 2021

Nach 100 Nächten im Baloo, oder 100 Tage Baloo-Reisen - haben die Bimobil-Versprechen gehalten?

Eine kritische Würdigung.


Nach 100 Tagen bzw. Nächten und rund 10‘000km Reisen, auch auf Holperstrassen und bei minus 25°C, können wir doch eine Langzeitauswertung von unserer Anschaffung machen. Auch sei hier nochmals erwähnt, dass es das „Beste Wohnmobil“ nicht gibt. Es ist immer ein Kompromiss und es stellt sich hier mehr als an anderen Gegenständen die Frage, was ich erwarte und auf was ich viel Wert lege. Soviel vorweg: wir sind fast rundum zufrieden! Aber nun zu den einzelnen Disziplinen.


Was zur Evaluation und dem Entscheid für ein Bimobil geführt hat kannst du an anderer Stelle nachlesen.

Gesamteindruck

Ein Bimobil, wir haben unseres «Baloo» getauft, ist robust, wertig, zeitlos, funktional. Auch wenn die Wohnmobile seit Jahrzehnten ähnlich gebaut werden, sooo altbacken ist es denn doch wieder nicht. Ein Selbstausbau ist weder schöner noch eleganter, hat in der Regel auch keine geschwungenen Schranktüren und in den wenigsten Fällen ist es von einem Profi-Schreiner gebaut. Das helle Ahorn-Holz in seiner funktionalen Schlichtheit gefällt, die Aluminiumeinlagen in den Türchen passen gut.

Der Gesamteindruck ist sehr wohnlich und ermöglicht den Blick über die gesamte Länge des Aufbaus.


Wohnen

Bimobil Wohnlichkeit

Die Rundsitzgruppe hält, was wir von ihr versprochen haben. Es ist gemütlich und auch zu viert kann man gut sitzen, zu sechst wird es etwas enger, geht aber dennoch, wenn man sich gerne hat. 

Die Polster sind einfach, eckig gehalten und durch ihre Härte auch für längere Aufenthalte sehr bequem. Wir haben für unsere Lümmelstunden noch zusätzliche Kissen besorgt. Die zwei Leselampen ermöglichen auch bei einsetzender Dunkelheit in der Ecke zu sitzen und ein Buch zu geniessen.


Mehr Wohnlichkeit und Bodenwärme konnten wir mit dem massgeschneiderten Teppich – in passendem Grün – erreichen. Eine Investition, die sich allemal gelohnt hat.


Der Tisch lässt sich auf alle Seiten und in der Höhe verschieben, so kann bequem ein- und ausgestiegen werden. Er lässt sich auf Sitzhöhe herablassen, mit einem zusätzlichen Polster belegen und zaubert so ein zusätzliches Doppelbett von 1.40m x 2m hervor. Leider lässt sich das gut 80x80cm grosse Polster tagsüber nicht optimal verstauen, da studieren wir noch an einer Lösung.

Schlafen

Die Bimobil-Einheitsmatratzen haben bis jetzt ihren Dienst erledigt, wir schlafen herrlich und tief, besser als zu Hause. Das mag auch an dem verminderten Stress liegen, wenn wir auf Reisen sind. Der Froli Tellerrost hat sich bei anderen Wohnmobilen schon tausendfach bewährt und wir sind auch froh, ein guter Bettunterbau zu haben.


Meine Nofretete beklagt sich jedoch, dass die Matratze zu hart sei und wir eventuell die dickere, jedoch weichere Matratze aus dem alten Womo einsetzen sollten.


Wir schlafen längs und auf dem Alkoven, sodass keiner über den anderen herüberkraxeln muss, haben wir doch etwas unterschiedliche Schlafzeiten. Noch ist der Aufstieg über zwei Treppenstufen für unsereins kein Problem. Die Sitzhöhe oben wird nicht ganz erreicht, der Raumeindruck beim Liegen ist aber keineswegs beengt oder beängstigend.

Küche

Die Platzverhältnisse sind akzeptabel. Die klappbare Zusatzfläche beim Eingang viel grösser, als bei den Grossserienhersteller und auf gleicher Höhe (nicht selbstverständlich) wie die feste Küchenplatte. Der Serienherd im Bimobil hat zwei Gasflammen, da im vorherigen Wohnmobil der dritte Brenner praktisch nie gebraucht wurde, geht das für uns in Ordnung. Leider sind die beiden Kochstellen etwas nah beieinander, sodass zwei grosse Pfannen gleichzeitig doch etwas Probleme ergeben können.

Die Oberschränke sind genügend gross, es fehlt beim mittleren Tablar die Rüttelkante. Da wir eh alles mit Antirutschmatten belegt haben, ist dies kein Nachteil.

Meine Nofretete („die Schöne ist gekommen“, Hauptgemahlin des Ägyptischen Pharaos Echnaton, ca. 1350 vor Christus, vermutlich auch Stiefmutter von Tutanchamun) wünschte sich in den Unterschränken eher Auszüge, damit sie nicht immer in die Schränke reinkriechen muss. 

Auch den Kühlschrank hätte sie sich in der Höhe unter dem Bett gewünscht, um besser und einfacher be- und entladen zu können. Dies macht Bimobil aber nicht, wegen dem Lärm und der möglichen Vibrationen des Kompressor-Kühlschrankes. Oberhalb der Küche haben wir einen Ventastic Ventilator mit Dachhaube geordert, der die Dämpfe beim Kochen abzieht. Leider ist dieser nicht wärmeisoliert was zu Kondenswasserbildung im winterlichen Lappland und doch zu nicht vernachlässigenden Tropfkonzerten geführt hat. Für weitere solche Reisen müssten wir den etwas isolieren.


Das Bimobil-Original-Gewürzregal hat die Tiefe von Gewürzgläsern eines grösseren schwedischen Einrichtungshauses, die sich beim Fahren leider nicht ganz geräuschlos verhalten. Wir haben aber darum am meisten Kunststoffbehälter für diese Geschmacksspender.

Bad

Aus meiner doch wenig Design-affinen Sicht versprüht das Bad eher den Charme eines 1980er Jahre Krankenhausstils. Mit dem kann ich zwar leben, wünschte mir aber dennoch ein paar Farbtupfer mehr. Dies haben wir vorderhand mit tiefgrüner Frottewäsche umgesetzt.


Der Schrank für die Kulturbeutelinhalte ist genügend gross und befindet sich praxisgerecht auf Augenhöhe. Dazu ist unter dem Lavabo noch weiterer Ablageplatz. Insgesamt eine nützliche Anzahl Fächer und genügend Stauraum. Es fehlt uns noch ein Zahnbürstenhalter und weitere Tuchhalter. Wir haben ein 4-Platz Wohnmobil geordert, aber für vier Waschlappenhänger und vier Tuchhänger hat es nicht gereicht, oder man hat nicht soweit gedacht.


Wir haben die Nature’s Head Trocken-Trenntoilette eingebaut (siehe den Klugscheisser-Blogbeitrag). Dass es diese nicht schon Jahrzehnte gibt, zeigt sich im noch nicht vollständig ausgereiften Einbau dieser Innovation. Die TTT hat im Original hinten ein Scharnier, um den Oberteil nach hinten zu kippen, um den Urinbehälter entnehmen zu können. Das Scharnier wurde entfernt, um den Kleiderschrank hinter dem Bad um diese rund 15cm nicht schmaler machen zu müssen, was uns natürlich freut. Der Nachteil ist, dass nun das ganze Oberteil alle zwei Tage weggehoben werden muss um das Wasser zu leeren. Ich denke über eine Lösung mit einem seitlichen Scharnier nach oder über eine elektrische Urinpumpe, die direkt nach Aussen pumpen kann….


Die Dusche ist genügend gross, da der Wasservorrat auch nicht für ausgedehntes Vergnügen ausreichen würde. Es fehlt uns ein Duschsachenhalter, wo man auch unterwegs die Utensilien nicht wegräumen muss. Das Wasser läuft sehr langsam ab und man steht dann etwas im Wasser, unschön, aber man kann damit leben.

Alle Möbel sind aus Ahorn-Massivholz bzw. Ahorn furniert. Die Aluminiumeinlagen in den Türen und Klappen sind ein Alleinstellungsmerkmal von Bimobil – sieht auch toll und wohnlich aus.


Alle Kastentüren sind mit Druckschlösser sauber und dauerhaft verschlossen, die Schubladen sind mit Sanfteinzug. 


Was stört, sind die Geräusche der Federzüge bei den Klappen, einzelne sind wirklich sehr laut. Etwas Nähmaschinenöl einzuklemmen hilft.


Ansonsten ist es wertige Schreinerarbeit. Keine Umleiner, sondern Holzleisten als Abschluss. Auch beim Fahren knarrt nichts. So haben wir und das vorgestellt.

Beladen/Stauraum

Bis jetzt haben wir genügend Stauraum für unseren Haushalt. Er ist üppig: Rund 400lt in den Oberschränken beim Tisch, 140lt Oberschränke Küche, 150lt Unterschränke Küche, 220lt im Schrank bei der Türe, 640lt im Kleiderschrank, Sitztruhe links 80lt, Treppenfach 20lt, Garage 2000lt und schlussendlich im „Keller“ 450lt. Mach nach Adam Riese rund 4100lt. Einziges Problem ist die verwinkelte Garage. Darum haben wir unsere E-Bikes (man wird ja nicht jünger) nach dem möglichen Platz ausgewählt. Wenn diese in 3 Wochen geliefert werden, werden wir die Ordnung in der Garage von unserer Liste abarbeiten.


Drei Aussenstaufächer ermöglichen die Lagerung von Material, das schmutzig und nass werden darf, diese Fächer sind weder staubdicht, wasserdicht noch beheizt. Es gibt jedoch genügend Material wie Spaten, Schaufel, Keile etc. die darin verstaut werden können.


Ein grosses Anliegen war uns, nicht mehr auf jedes kg Gewicht achten zu müssen und trotzdem mit 100kg zu viel abzufahren. Nun haben wir 5‘500kg zulässiges Gesamtgewicht (Achslast hinten 3‘500 kg und vorne 2‘000kg). Das passt, reisefertig haben wir Baloo noch nicht gewogen, schätzen es auf rund 5‘000kg.


Masse in fahrbereitem Zustand, d.h. voller Dieseltank, voller Wassertank, Fahrer mit 75kg, Kabelrolle, volle Gasflaschen war 4‘400kg (vorne 1‘650 kg, hinten 2‘350 kg). Es bleibt eine mögliche Zuladung von 1‘100 kg.

Heizung

Die Dieselheizung mit 6kW Leistung hat auch im hohen Norden ihren Dienst vortrefflich erledigt. Wir haben uns aus zwei Gründen für eine Luftheizung entschieden: zum einen, weil eine Wasserheizung Aufbauhöhe, Kosten und Gewicht mit sich bringt und auch im Unterhalt mehr Aufmerksamkeit will und zum anderen, weil damit die Kabine sehr viel schneller auf der gewünschten Temperatur ist. 


Wir reduzieren vor dem Schlafengehen die Temperatur auf 14 bis 16°C und am Morgen ab z.B. 8 Uhr dann mit der Steuerung automatisch wieder auf 20-21°C, dies funktioniert sehr schön.


Die Höhenschaltung für die Heizung haben wir auch schon ausprobiert und auf dem Gotthardpass hat sie klaglos ihren Dienst verrichtet.


Bei der Planung der Luftschläuche kann Bimobil noch zulegen. So sind im Bereich der Sitzgruppe 2 Auslässe platziert, die superwarme Luft bringen, grad vor dem Podest sind weitere 3 Auslässe vorhanden, einer davon geht mit einem Abzweiger ins Bad, wo aber fast keine warme Luft mehr ausgeblasen wird. Der Auslass unter dem Elektroschrank muss daher geschlossen werden.


Auch die Alkovenheizung mit dem zusätzlichen Gebläse haben wir noch nicht ganz im Griff, verstehen die Regulierung noch nicht. Item, das Bimobil ist so gut isoliert und so dicht, dass dies selbst bei -30°C Aussentemperatur kein Problem war und die Heizung auch dann nicht an ihre Grenzen kam.


Der Doppelboden ist auch beheizt und die Wasser- und Abwassertanks sind damit frostsicher untergebracht. Wir haben während der Fahrt in Lappland den Aufbau auch mit der Motorenheizung temperiert. Auch wenn diese „Zusatzheizung“ den Doppelboden nicht direkt beheizt hat, ist die Temperatur während diesen 1-2 Stunden im Doppelboden und der Garage nie in Frostnähe gesunken.

Wasser

Das Wasser bereitete bisher keine Probleme. Dass wir eine Druckpumpe haben, die vorteilhafterweise nachts und während Abwesenheiten abgeschaltet werden muss, hat mich schon gestört. Hatten wir doch in unserem alten Knaus Alkovenmobil auch eine Druckpumpe, die jedoch mit Mikroschalter an den Auslassstellen eingeschaltet wurde. Eine solche Steuerung verhindert bei einem Leck, dass die bis zu 200 lt Wasser ins Wohnmobil geraten und entsprechende Schäden verursachen könnten. Von der dann heisslaufenden Pumpe noch zu schweigen. Mittlerweile habe auch ich mich daran gewöhnt, finde das aber immer noch ein Rückschritt.


Da wir bisher in Europa unterwegs waren und immer gutes Trinkwasser bunkern konnten, war der Nutzen der zusätzlichen 2x20lt Wasserkanister mit separater Tauchpumpe noch nicht spürbar.

Die Elektrik ist sauber aufgebaut und verlegt, leider gibt es keine Dokumentation dazu (wie auch beim Wasser und der Heizung). Hier darf man bei einem Problem lange suchen und sicher auch rätseln. Es ist jedoch das einzige Gewerk bei dem ich mich heimisch fühle und bei Fehlern mich professionell einbringen kann…


Die Anlagen haben bis jetzt funktioniert. Natürlich ist im Winter in Lappland von den Solarzellen keine wesentliche Energie zu erwarten, aber meist sind wir in Gegenden, wo die Sonne etwas höher steht und stärker scheint. Der Booster mit 50A beim Fahren hat die Batterie auch in der Polarnacht schnell wieder geladen. Der Wechselrichter hat ein paarmal Einschaltschwierigkeiten gemacht, ob dies am Display oder am Wechselrichter selber lag, war nicht zu eruieren. Jedenfalls hatten wir immer saubere 230V Sinus für den PC und weitere Geräte zur Verfügung, wobei hier viel zu wenige Steckdosen verfügbar sind. So habe ich ganze Steckdosenleisten nachinstalliert, damit alle 230V Verbraucher auch angeschlossen werden können (PC, Foto- und Filmkamera bzw. alle Geräte, die keinen USB Anschluss zum Laden haben).


Interessant ist natürlich auch, dass bei eingeschaltetem Wechselrichter der Boiler und die Heizung mit Batteriestrom betrieben werden können. Absicht oder ein Produkt der fehlenden Dokumentation? Jedenfalls ist dies eine Option bei vollen Batterien und ebenso herrlichem Sonnenschein, wenn die Solarregler dies melden. Sieht separaten Blogeintrag.


Was fehlt und gar nicht geht ist, dass keine einzige USB Steckdose verbaut ist und auch nicht verbaut werden will. Offenbar hatte Bimobil einmal ein Problem mit Brummen eines solchen Teils und darum wird es einfach nicht mehr angeboten. In mehreren Ausbaustufen habe ich dem nun abgeholfen, der Bericht dazu kommt dann noch. 


Was wo abgesichert ist, ist auch nicht ganz klar. Aber es hat Sicherungen, die viel zu gross sind für Verbraucher, die mit dünnen Litzen angeschlossen sind. Ergo muss es irgendwo noch eine „fliegende“ Sicherung dazwischen haben. Eine Dokumentation wäre schon schön. 


Noch ein Wort zur Batterie: wir haben eine Gel-Batterie 210Ah verbaut. Eine LiFePo4 hätte einen Aufpreis von 5‘500 € gekostet. Rund das Doppelte des üblichen Endkundenpreises. Rechnet man die Gelbatterie noch dazu, hätte dieser Spass noch einen Tausender mehr gekostet. Bimobil lässt es sich bezahlen, vor allem, wenn die Firma etwas noch nicht so gut kennt. Insofern braucht man keine Angst zu haben, dass diese Firma schnell bankrott geht.


Die Anzeige der total erzeugten Solarenergie zählte einmal etwas rückwärts, wahrscheinlich zum Anlauf nehmen für den sonnigen Tag....

Licht

Ich habe mich in meiner beruflichen Laufbahn unter anderem auch mit künstlichem Licht, Beleuchtungen und deren Stimmungen auseinandergesetzt. Insofern hat ein Bimobil bei mir keine Chance zu punkten. Das wusste ich natürlich von Anfang an, wusste aber auch, dass ich da selber Abhilfe schaffen kann.

Eine Beleuchtungsstärke von 50-80 Lux auf dem Tisch ist einfach zu wenig, die Blendung der LED Leuchten unter den Oberschränken im Wohnbereich und der Küche fürchterlich. Die schmucken Aluminium-Leseleuchten mit 1-2 W LED reichen grad knapp aus zum Lesen in der Sitzgruppe oder im Bett. Warum beim Bett auch am Fussende je eine Leseleuchte installiert ist, ist, dass man auch umgekehrt im Bett liegen könnte.

Im Kleiderschrank hat sich eine batteriebetriebene Pfunzel eingenistet, die beim Öffnen der Türe einschaltet. Warum dies nicht an die 12V Aufbaubatterie angeschlossen ist, ist mir ein Rätsel. Und diese sind da zu lösen. Zwar wird seine Alkali-Batterie lange herhalten, aber sicher im dümmsten Moment seinen Geist aushauchen.

Die Beleuchtung bei der Toilette ist akzeptabel, wenn auch eher punktförmig von oben her strahlend, was beim Schminken und Rasieren entsprechende Nachteile mit sich bringt. In der Dusche ist das Licht schön hell, was auch den weissen Wänden zu verdanken ist.

Beim Einstieg ist eine wahnsinnshelle LED Leuchte angebracht und in der Garage befinden sich zwei Leuchten mit eingebautem Handschalter, die ihren Dienst ganz ordentlich versehen. Wie dies ist, wenn wir unsere zwei Fahrräder eingeladen haben und die restlichen Utensilien optimal verstaut haben, werden wir dann erst entdecken.

 

Gewöhnungsbedürftig erschien uns, dass jede Leuchte mit einem eingebauten Schalter versehen ist und es z.B. bei der Küche nicht verschiedene Schalter für die Leuchten zentral vorhanden sind. Mittlerweile haben wir uns daran gewöhnt und finden das ganz passabel, funktional-pragmatisch. Zumal beim Eingang ein Hauptschalter vorhanden ist, der alle Lichter auf einmal aus- und wieder einschalten kann.

 

Kleinkindergerecht sind die Schalter vor allem im Bad, Dusche und Küche nicht, sie befinden sich auf rund zwei Meter Höhe, eben an der Leuchte selbst. Nachts können Kinder das Nachtlicht einschalten, dessen Schalter an der Bettstatt eingebaut ist.

 

Wie ich die Beleuchtung verbessert habe, möglichst funktional und einfach, beschreibe ich in einem anderen Artikel.

Fahrzeug Mercedes Sprinter

Als Basisfahrzeug haben wir den Sprinter gewählt, mit dem bewährten, ruhigen und hoffentlich langlebigen 6 Zylinder 3lt Motor. Kaum übernommen, kündigt Mercedes an, den 6 Zylinder in Zukunft nicht mehr zu bauen. Aha.


Diverse Optionen haben wir nach unserem Gusto und ausführlicher Beratung mit unseren Freunden geordert. Die Aufpreisliste beim Sprinter ist schier unendlich lang, zu Glück konnten wir uns hier zurückhalten und hat Bimobil schon eine recht passende Konfiguration vorgesehen.


Mercedes hatte etwas Probleme die bestellten Optionen wirklich zu konfigurieren, so haben wir trotz Verzicht auf die Schwingsitze diese eingebaut bekommen, was uns natürlich sehr freut. Scheinbar haben weitere Bestellungen auch ein Durcheinander bei der Lieferung gehabt, sind wir doch froh, hat Mercedes uns nicht einen Iveco geliefert. Wieviel hier dem Corona-Lockdown geschuldet ist, wissen wir genau, denn unser Wagen wurde im 2019 gebaut, als noch niemand ein solches Käferli sein Eigen nannte.


Mit zuschaltbarem 4x4, Untersetzung und elektronischer Differenzialsperre, die durchdrehende Räder mit den Bremsen stoppt, sind wir für unebene Wege gut gerüstet. Richtig Off-Road durch Bachbette wollen wir ja nicht. Jedenfalls hat der 4x4 im Winter in Lappland absolut keine Probleme auf den Strassen zugelassen. Einmal sind wir eine über 10%ige Steigung auf einer Schneebedeckten Strasse heraufgefahren und einige Male einen Übernachtungsplatz ohne Schneeräumung besucht, alles ohne Schweisstropfen und Schneeketten. Test bestanden.


Der Sprinter ist, gegenüber unserem früheren Ducato, sehr weich gefedert und will daher nicht wie ein Sportwagen um die Kurven gefahren werden. Die 7-Gang Automatik passt super und ist vor allem auch beim Rangieren optimal.


Der Abstandsregelautomat bedingt ein Touchpanel (überhaupt ist manchmal nicht klar, warum einzelne Funktionen andere Optionen aus- oder einschliessen müssen). Brauchbar ist diese Automatik vor allem auf der Autobahn, Landstrasse oder im Stau. Auf der Autobahn konnten wir uns einfach einem LKW „anhängen“ und ärgern uns nicht mehr, dass dieser ein paar km/h langsamer oder schneller fährt.


Ansonsten ist die Bedienung einfach, alles am Platz, wo es sein soll. Ausser dem Schalter für die Sitzheizung auf Kniehöhe, die mir schon fast mal den Allerwertesten verbrannt hätte.


Die zusätzlichen LED Scheinwerfer auf dem Alkoven mit 2x über 8000lm sind grad im dunklen Norden von unschätzbarem Wert gewesen. Auf LED oder Xenon Scheinwerfer beim Sprinter haben wir bewusst verzichtet, da ein Ersatz erstens extrem teuer und zweitens sicher nicht überall auf der Welt lieferbar wäre. Die H7 Glühbirne haben diese beiden Einschränkungen nicht, sind aber auch nicht so die Hellsten.

Sprinter Herausforderungen

Ein paar Herausforderungen durften natürlich nicht fehlen, und dies sogar ohne Aufpreis!

Kilometer Herausforderung Abhilfe
2'005 Fehleranzeige: "Bremsbeläge überprüfen". Die Bremsbeläge sind gemäss Handbuch am Ende der Lebensdauer angelangt.... MB Europe Assistance angerufen. Da natürlich Wochenende ist, organisieren sie uns für Montag einen Termin in einer Werkstatt in Meran oder Bozen. Kein Problem, es können noch einige 1000km gefahren werden. "Bremsen Sie mit dem Motor, dann gibts weniger Verschleiss"
4'020 Beim Reinigen haben wir festgestellt, dass die Gummitülle für die Kabel auf die Fahrertüre defekt ist. Sie wurde schon mal geklebt Gummtiülle ersetzt, Tartaruga übernimmt die Kosten, da nicht klar ist, wer dies schon mal geklebt hat.
4'028 Fehleranzeige: "Bremsbeläge überprüfen" erscheint wieder. Diesmal bei einer "Passfahrt" im Schweizer Flachland. Larag stellt fest, dass das Kabel zum Sensor von Mercedes falsch verlegt wurde und darum der Sensor am Bremsbelagt gerieben wurde. Sensor ersetzt und Kabel richtig verlegt. (Garantie)
4'028 Larag stellt fest, dass im Fehlerspeicher ein Fehler des Stellmotors der Umluftklappe 7x angegeben wurde Larag lädt neue Software, aber der Fehler ist immer noch da. Stellmotor wurde in Garantie ausgetauscht

Fazit

Kurz und knapp: es passt für uns und erfreut uns auf unseren Reisen. Es ist genau das, was wir wollten und uns vorgestellt haben.

Bimobil Herausforderungen

Ein paar Herausforderungen durften auch beim Bimobil nicht fehlen:

Kilometer Herausforderung Abhilfe
2'137 Natures Head Toilette hat Urin auf dem Gummi zwischen Oberteil und Unterteil ToMTuR hat Oberteil repariert und zurückgeschickt, aber der Ventilator ist jetzt auf der falschen Seite. Ventilator ummontiert und Oberteil wieder montiert.
4'020 Festgestellt, dass Entlüftungsschlauch der Toilette schlecht verbunden wurde und beim Entsorgen aus der Muffe geschlüpft ist. Fraglich, warum überhaupt eine Muffe angebracht wurde und nicht ein genügend langer Schlauch verwendet wurde. Schlauch sauber angeschlossen
4'028 Regenwasser läuft bei der Türe herunter und in das Womo hinein, wenn sich der Aufbau beim Ausstieg auf die Seite neigt. Braucht Wasserabweiser auf Dach. Wasserabweiser auf Dach, noch offen

Ausbaustufen

Die erwähnten Verbesserungsmöglichkeiten sind motzen auf recht hohem Niveau. Trotzdem habe ich mir eine lange Liste erstellt mit weiteren Ausbaumöglichkeiten wie zusätzliche Tablare in den Schränken, die Beleuchtung oder die Sicherheitseinrichtungen wie Gas- und Rauchmelder. Von einigen dieser über 100 kleinen und grösseren Ausbauten werde ich ab und zu noch berichten.


Wir sind in den ersten 150 nicht-Reisetagen auch nicht untätig gewesen und haben schon einige Wünsche umgesetzt.


Auf jeden Fall freuen wir uns auf weitere Abenteuer mit unserem gutmütigen Baloo.

von EF 02 Mai, 2024
Wir bleiben noch bis nach dem Mittagessen und fahren dann durch die kargen und steinigen Berge in den Nationalpark Altinbesik. Dort erhalten wir beim Parkwächter schon mal einen Helm....
von EF 02 Mai, 2024
Bis anhin haben wir einen Stoff-Hängeregal für Unterwäsche, Socken und dergleichen im Kleider-schrank aufgehängt. Dieser hat sein Lebensende erreicht. Auch hat er die enorme Tiefe des Klei-derschrankes von gegen 80cm nicht nur zu einem kleinen Teil ausnützen können: eine andere Lösung ist gefordert
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