Baloo
Canada 8 - Auf Safari
Kurz & bündig
- Ein richtiges Restaurant
- Farmer’s Market
- Ruhetag
- Mandarin
- Auf Safari
- Einkauf
- Niagara-On-The-Lake

Freitag, 23. Mai 2025 – Ein richtiges Restaurant
Wir duschen und machen uns auf den Weg nach Dehli, wo wir in einem Restaurant namens Lounge 33, Annettes Patenkind mit ihrem Mann treffen. Sie sind für zwei Wochen in Kanada in den Ferien und wir benutzen die Gelegenheit, uns auf einem anderen Kontinent, fern der Heimat, zu treffen. Wir geniessen den Austausch mit ihnen und das feine Essen. Im Dehli Quance Park nutzen wir die Regenpause für ein paar Schritte an der frischen Luft. Für mehr ist der Park zu klein.
Sie haben uns die Diashow von ihrer Hochzeit im letzten November mitgebracht, die wir anschliessend zusammen anschauen.
Wir finden den Park eine gute Möglichkeit und bleiben gleich auf dem Parkplatz für die Nacht stehen.
Samstag, 24. Mai 2025 – Farmer’s Market
Wir fahren zum St. Jakobs Farmer‘s Market in der Nähe von Kitchener. Es soll der grösste Famer’s Market in Kanada sein. Wir stürzen uns ins Gewühl in der grossen Markthalle und schauen, was hier alles angeboten wird. Neben landwirtschaftlichen Erzeugnissen ist auch für körperliches Wohl und Fülle gesorgt. Wir sehen uns auch die zweite Halle und die Aussenstände an, bevor wir uns mit einem Mittagessen ins Womo zurückziehen, um den Viertelfinal der Schweizer gegen Dänemark anzuschauen. Nach einem klaren Sieg unserer Mannschaft machen wir uns nochmal auf und kaufen neben Brot, Käse, Würsten auch Erd-, Brom- und Himbeeren, die kurz vor Schluss des Marktes deutlich günstiger sind. Auch der Andrang ist entsprechend.
Wir fahren weiter auf einen Platz, den Erich auf Google Earth gesehen hat. Eine Schotterstrasse mit vielen Schlaglöchern führt uns zu dem nun abgesperrten Platz. Wir fahren weiter und gelangen zu einem vollen Parkplatz am Snyder’s Flats. Mit sovielen Autos hätten wir nach einer solchen Strasse nicht gerechnet! Die Strasse hört hier auf und es gehen einige Spazierwege um zwei kleinere Seen. Auch wir machen uns bei Sonnenschein auf, einen der Seen zu umrunden.
Es ist ein Kommen und Gehen auf dem Parkplatz bis spät in die Nacht. Ein beliebter Ort, um mit dem Vierbeiner Gassi zu gehen oder zu Angeln.
Unsere Alarmanlage hat seit zwei Tagen ein Problem. Nach dem Einschalten geht der Alarm innert kurzer Zeit los. Der Alarmcode zeigt einen „Störsender“ an, was wir nicht richtig nachvollziehen können. So schlafen wir ohne Alarmabsicherung, was vorallem Annettes Schlaf nicht so erholsam macht, da sie um 3.45 Uhr ein Auto in dieser Sackgasse hört.
Sonntag, 25. Mai 2025 - Ruhetag
Wir sind ziemlich erkältet und beschliessen, hier einen ruhigen Tag zu machen. Wir chillen, pflegen Kontakte per Whatsapp und erledigen, was ansteht. Ein „Störsender“ können wir im, um, unter und oben am Baloo nicht feststellen. Wir sind nun auch in einer anderen Umgebung und die Hochspannungsleitung ist auch einige Meter entfernt. Erich setzt eine E-Mail an den Hersteller und Tartaruga wegen unseres Alarmproblems ab.
Montag, 26. Mai 2025 - Mandarin
Am Morgen telefoniert Erich mit einem kompetenten Mitarbeiter des Herstellers unserer Alarmanlage, der ihm erklärt, was die Ursache des Alarmcode „Störsender“ sein könnte und wie man das Problem beheben kann.
Leider reicht uns die Zeit dafür nicht mehr, denn wir haben mit dem Kabinenkollege von Erich von vor 39 Jahren und seiner Frau abgemacht. Erich arbeitete in seiner Jugend während zwei Jahren auf dem Schiff Doulos als Elektriker und teilte seine Kabine mit Carl. Wir treffen Carl und Rosy bei ihnen zu Hause in Kitchener und gehen gemeinsam in einem asiatischen Restaurant essen. Wir können uns am riesigen Buffet bedienen, auf dem es noch mehr hat, als was unser Herz und Magen begehrt. Wir schlagen uns die Bäuche voll, bis nichts mehr hineinpasst.
Wieder bei Carl und Rosy zu Hause vergeht die Zeit wie im Flug. Die Männer besuchen einen Campingladen, um nach einer Lösung gegen Mücken im Wohnmobil zu suchen (und werden fündig) und die Frauen gehen ein paar Schritte in der näheren Umgebung.
Rosy zaubert einen feinen Salat zum Abendessen und besorgt Pizza mit Kebabbelag. Sie laden uns ein, die Nacht bei ihnen zu Hause zu verbringen. Mit der Aussicht auf eine ausgiebige, warme Dusche am Morgen, nehmen wir dieses Angebot gerne an.
Dienstag, 27. Mai 2025 – Auf Safari
Am Morgen verabschieden wir uns von Carl und Rosy, die einen Termin wahrnehmen müssen. Wir dürfen in aller Ruhe duschen und verlassen dann leise das Haus. Es war schön, euch wieder zu sehen, respektive euch kennen zu lernen!
Das Wetter heute ist gut und wir besuchen den African Lion Safari Park. Da wir es mit Baloo nicht riskieren wollen, zu den wilden Tieren zu fahren, nehmen wir den offiziellen Bus vom Park, der uns durch das Wildtiergehege fährt. Der Fahrer weiss allerhald interessantes über die Tiere zu berichten, z.B. ist die Zunge der Giraffen so dunkel, damit sie keinen Sonnenbrand bekommt.
Nach der Safari mit Löwen (sogar weissen!), Büffeln, Nashörnern, Zebras, Antilopen und Elefanten, besuchen wir die Vorstellung im Papageien-Paradies, die Flugshow der Raubvögel und zum Schluss noch die Reptilien-Präsentation. Auch eine kleine Boots- und Zugfahrt stehen auf dem Programm, hier sichten wir nicht mehr so viele Tiere.
Der Safaripark ist zwar gut gemacht, an eine Safari in Afrika mit den Tieren in freier Wildbahn, kann der Park natürlich nicht mithalten.
Nach dem Parkbesuch kommen wir in den Feierabendverkehr um Hamilton. Da gibt es eine Brücke mit Maut, die Mautstation kennt unser Navi nicht und führt uns darum gleichwohl darüber. Die Autonummern werden von hinten gescannt, vorne am Auto ist in Kanada das Nummernschild nicht mehr obligatorisch. In Grimbsby schlagen wir unser Nachtlager auf und die Mücken tot.
Mittwoch, 28. Mai 2025 – Einkauf
Heute müssen wir dringend das Gold- und Grauwasser loswerden und wenn möglich noch Wasser bunkern. Die Kläranlage im Dorf bietet die Entsorgung an, was wir aber nicht beachtet haben ist, dass unter der Woche der Service nur von 17-19 Uhr möglich ist. Tagsüber haben die zahlenden Kunden Priorität. Bis am Abend wollen wir nicht warten und finden in einer App eine andere Abwasserreinigungsanlage in einem anderen Dorf, in deren Nähe wir am Abend sein werden. Da haben wir nun ein paar Stunden zum Shoppen, denn der Kühlschrank und der Keller gähnen vor Leere und es regnet wieder einmal.
In St. Catharines fahren wir einen der riesigen Wallmart‘s an. Annette lässt Erich im Baloo zurück und verabschiedet sich mit den Worten „Es chan echli länger duure“.
Erich sucht derweil weitere Apps und Internetseiten, auf denen Entsorgungsplätze angegeben werden, weil dies in städtischen Gebieten nicht ganz einfach ist. Als Annette mit vollem Einkaufswagen zurück ist, macht sich Erich auf, um Adblue zu besorgen. Auch das gibt’s im Supermarkt, zur Hälfte vom Preis an der Tankstelle. Die 2.5 Gallonen DEF (Diesel Exhaust Fluid im Einwegbidon mit 9,45lt für CHF 14) passen gut rein, die Tankanzeige zeigt sich freundlich bei 75%.
Als nächstes brauchen wir Wasser: iOverlander2, auch auf dem Parkplatz installiert, zeigt zwei Möglichkeiten. Eine bei einem öffentlichen Garten, da brauchts aber einen mindestens 15m langen Schlauch, der über die Strasse gelegt werden muss. Nicht optimal. Eine andere an einer Tankstelle, die fahren wir an. Kurz gefragt und schon dürfen wir unsere 200lt bunkern. Und weil der Anschluss nicht dicht ist, gehen nochmals sicher 100lt auf den Platz…. Zum Dank tanken wir natürlich einheimischen Diesel, 127lt zu budgetschonenden 79Rp/lt.
Nun ist schon 16:31 Uhr und die anvisierte Entsorgung 18 Minuten weit weg. Also fahren wir dorthin und beschliessen, das hübsche Dorf Niagara-On-The-Lake morgen zu besuchen. Bereits um 16:48 telefonieren wir an die angegebene Nummer und der freundliche Herr macht uns das Tor umgehend auf. Ein super Service! Wieder ein Bodeneinlass, sodass wir nicht mit dem Schlauch das Gold- und Grauwasser in ein Loch leiten müssen. Wir können nur darüber fahren und die elektrischen Ventile öffnen.
Als nächstes fahren wir die Picnic Area an, wo wir über Nacht stehen wollen. Sie befindet sich beim Lastwagenterminal des Zolls zu den USA, soll aber gemäss anderen Overlandern ruhig sein.
Auf dem Weg dorthin dämmert es Annette, dass wir zwar für sicher eine Woche Lebensmittel haben, aber diese nicht über die Grenze in die USA nehmen dürfen. Verlängert dies unseren Aufenthalt in Kanada um einige Tage?
Donnerstag, 29. Mai 2025 – Niagara-On-The-Lake
Nachforschungen auf der Internetseite des Bundesamts für Landwirtschaft der USA ergeben, dass vor allem Früchte und Gemüse an der Grenze zu den USA ein Problem sind. Wie sollen wir beweisen, dass die Bananen in Kanada gewachsen sind und nicht aus einem anderen Land kommen? Bei der Milch steht dies auf der Packung, das sollten die Grenzbeamten akzeptieren. Zur Zeit darf auch kein Geflügel aus den Kantonen Jura und Zürich eingeführt werden! Bei den Eiern wird’s schwierig, da gibt es aktuell einige Regionen in Kanada, aus denen die Eier nicht in die USA eingeführt werden. Da die Hühner keinen GPS Stempel auf die Eier drucken, sind wir gezwungen die Eier vorher zu brauchen. Unglücklicherweise hatte Annette beim Einkauf in Erinnerung, dass wir nur noch 2 Eier hätten und kaufte nochmals deren 12. Nun hatten wir aber noch 6 Eier im Kühlschrank. Das beeinflusst den Speisezettel der nächsten Tage.
Heute ist es grad mal ohne Regen, dann können wir uns noch dem Problem des nicht mehr funktionierenden Wasserspeichers annehmen. Da müssen wir die Kunststoffboxen vom Auszug wegnehmen und Erich draufladen, ihn hineinschieben, damit er an die Wasserinstallation herankommt. Es spritzt Wasser heraus, die Pumpe ist zwar abgestellt, aber der Druck nicht durch Öffnen der Hahnen reduziert. 1-2 Liter Wasser finden so den Weg ins Womo, den Auffangbecher und die Putzlappen. Dummerweise geht auch noch der Entwässerungshahn kaputt, da war wohl der Druck aus dem Kompressor zu hoch. Also muss dieser Installationsteil durch eine direkte Schlauchverbindung ersetzt werden. Zum Glück haben wir etwas Reservematerial dabei. Jetzt ist alles dicht und wir machen uns nach dem eierhaltigen Mittagessen auf den Weg nach Niagara-On-The-Lake. Vorher machen wir ein paar hübsche Fotos von den beiden Füchsen, die wir am Platz gesehen haben und die gar nicht Menschenscheu sind.
Auf dem Weg fahren wir an einigen schönen Gärten und noch schöneren Häusern vorbei. Das scheint eine sehr wohlhabende Gegend zu sein.
Der Ort selber gefällt uns sehr gut. An der Hauptstrasse gibt es zahlreiche herzige Läden und Restaurants und überall werden heute Blumen gepflanzt. Wir durchqueren einen Golfplatz und kommen zum Fort Mississauga, das an der Einmündung des Niagara Rivers in den Ontario See liegt.
Wir schlendern die Hauptstrasse auf der anderen Seite zurück und können bei „Il Gelato di Carlotta“ nicht widerstehen und essen ein italienisches Gelato in Kanada. In der Sankt Mark’s Anglican Church findet gerade eine Chorprobe eines 90-köpfigen Chors eines Musikinternates aus Montreal statt. Die Tür steht offen und wir setzten uns in eine der hintersten Reihen und hören zu. Wir sind beeindruckt von den Stimmen der jungen Frauen und Männern. Jemand sagt Erich, dass heute Abend ein Konzert in der Kirche stattfindet.
Wir fahren nochmals an unseren letzten Übernachtungsplatz zurück und es gibt Gemüseauflauf zum Abendessen. Auch der Fuchs sagt uns wieder gute Nacht.
Reiseroute

