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Türkei 1 - Anreise durch den Balkan

EF • März 28, 2024

Kurz & bündig

  • Fahrt ins Bündnerland
  • Strommangellage
  • Apéro riche
  • All you can eat
  • Der Curlingfinal
  • Abwasserkanalreinigung
  • Kroatische Dörfer
  • durch Serbien


Mittwoch, 20. März 2024 Fahrt ins Bündnerland

 

Erich wollte unbedingt noch die Messung der Ströme der Lichtmaschine, Beleuchtung im Kleiderschrank und in unserem Vorratskeller einbauen. Dies hat zwar gestern geklappt, aber darum ist am Morgen das Womo noch eine komplette Werkstatt. Darunter hat auch seine Packliste gelitten, die noch unberührt auf dem Tisch lag. Um 11:15 Uhr kann es dann losgehen, zuerst zum Bäcker unseres Vertrauens, dann auf einen kurzen Abschiedsbesucht zu Erichs Eltern.

Wir schaffen es dann, noch bei Tageslicht in Arosa einzufahren.

Zum Abendessen gönnen wir uns eine Pizza mit Dessert im „Grottino“. Wir sind überrascht, dass es um diese Jahreszeit bei diesen warmen Temperaturen noch so viel Schnee hat. Auf dem Heimweg vom Restaurant spazieren wir um den Obersee und verbringen dann den Abend in der Wohnung von Annettes Familie. Am Freitag findet die Eigentümerversammlung statt, das ist der eigentliche Grund, warum unsere Türkeireise in den Bündner Bergen beginnt.

Zum Schlafen ziehen wir uns in unseren Baloo zurück.


Donnerstag, 21. März 2024 Strommangellage

 

Heute ist ein trüber Tag. Es regnet. In der Wohnung bereitet Erich die Versammlung vor und hat noch einiges anderes zu erledigen.

Am Nachmittag ist es trocken und wir spazieren ins Dorf um einige Besorgungen zu tätigen.

Am Abend kommt Annettes Bruder und wir schauen uns bei einem „Röteli“ einen eindrücklichen DOK Film über die Vulkanausbrüche in Island an.

Da Baloo hinter dem Haus im Schatten steht, bringen die Photovoltaikpanels keine grosse Energie. Der Kühlschrank läuft und die Heizung ist auf 16°C eingestellt. Vom Mittwochabend bis Samtagmorgen wird es knapp mit der Bleibatterie. Wir rechnen aus, dass wir am Freitag etwas Ampèrekäferli pumpen müssen, aber für heute reicht es noch aus.

 

 

Freitag, 22. März 2024 Apéro riche

 

Heute scheint wieder die Sonne! Am Morgen hat Erich einen Termin mit jemandem wegen dem Versicherungswert des Hauses und mit dem Elektriker wegen den Türglocken, die zum Teil nicht funktionieren. Annette macht einen Spaziergang im Dorf. Am Nachmittag findet die Versammlung statt,  heute ohne grosse Zwischenfälle. Dieses Jahr sind wir in der neuen Postresidenz, das alte Posthotel ist vor Jahren spektakulär abgebrannt. Nach der Versammlung wartet ein Apéro riche auf uns und wir lassen den Nachmittag bei gutem Essen und Gemeinschaft mit den Nachbarn ausklingen. Die Resten lassen wir uns in diesem noblen Hotel einpacken und nehmen sie mit nach Hause.



Samstag, 23. März 2024 All you can eat

 

Um halb neun machen wir uns auf über die landschaftlich schöne Strecke des San Bernardino ins Tessin.

Dort haben wir mit Freunden in Caslano abgmacht. Um 11.30 Uhr werden wir herzlich in Empfang genommen und Sämi zeigt uns, wo wir parkieren können. In Ponte Tresa, im „Mizuumisushi“ schlemmen wir Sushi miteinander, bis wir pumpelsatt sind.

In Caslano dürfen wir uns das Studio von Käthi und Sämi anschauen, zu dem auch eine Wiese mit Seezugang und schönem Garten gehört. Zurzeit blühen die Kamelien und Magnolien.

Nachdem sie unseren Baloo besichtigt haben, verabschieden wir uns voneinander, sie fahren in den regnerischen Norden, wir in den sonnigen Süden.

Wir kommen ohne Probleme bis Tradate, wo wir uns auf unseren angestammten Platz stellen.

Zum Abendessen gibt es nur Salat, wir sind noch absolut genügend satt von Sushi, aber irgendwann kommt dann doch noch der „Gluscht“ nach etwas Süssem.

Unser Wasser läuft in der Küche nicht richtig in den Abwassertank ab. Wenn wir im Bad das Wasser laufen lassen, drückt es in der Küche ins Waschbecken. Wir kümmern uns morgen um dieses Problem.



Sonntag, 24. März 2024 Der Curlingfinal


Über Nacht ist das Wasser aus dem Küchenwaschbecken abgelaufen. Erich hat auf Facebook recherchiert und anscheinend sind wir nicht die Einzigen mit diesem Problem. In der Bimobilgruppe hat zeitgleich jemand das selbe Problem, ebenfalls nachdem das Wassersystem gereinigt wurde. Wir vermuten, dass die Ablagerungen in den Schläuchen sich durch die Frühlingsreinigung im Syphon gesammelt, festgesetzt und diesen verstopft haben. Jemand rät, eine Lösung bestehend aus heissem Wasser, Spülmittel und Backpulver oder Natron in die Abwasserschläuche zu geben. Wir werden das heute Abend probieren und über Nacht einwirken lassen. Im Lidl decken wir uns mit Natron ein, danach geht es auf die Autobahn Richtung Triest, unser heutiges Ziel. Wir kommen gut voran, es hat erstaunlich wenig Verkehr. Nach 5 Stunden 40 Minuten Fahrzeit, einer Mittagspause und zwei Fahrerwechseln sind wir auf unserem Kiesparkplatz am Rande von Triest.

Wir essen zu Abend, Annette füllt unsere Abwasserschläuche und wir schauen uns den Frauencurlingfinal Kanada- Schweiz an, den unsere Frauen leider verlieren. Man kann nicht immer gewinnen, viermal Weltmeisterinnen en suite zu werden ist auch schon sehr gut!



Montag, 25. März 2024 Abwasserkanalreinigung

 

In dieser Nacht ist trotz der Spülmittel- Natronlösung gar nichts gegangen. Das Wasser im Spülbecken steht noch genauso hoch wie gestern. Mist! Es hilft nichts, Erich muss den Syphon, der ganz versteckt im Doppelboden eingebaut ist, ausbauen. Doch wohin mit den ungefähr vier Liter Wasser, die noch in den Leitungen stecken? Die wollen wir natürlich nicht im Doppelboden verteilt haben. Erich konstruiert mit einem Trichter und unserem Abwasserschlauch eine Vorrichtung, die das Wasser auffängt und nach draussen ableitet. Also nicht ganz kopflos. Die engen Platzverhältnisse zwischen Heiz- und Elektroleitungen machen die Sache nicht einfach. Doch es klappt und der Syphon kann ausgebaut werden. Die ausgehende Leitung ist mit einer pappigen Masse völlig verstopft. Es wird alles gereinigt und wieder verbaut. Leider haben wir keinen Silikon dabei, um die Übergänge der Leitungen abzudichten.

Mit etwa 2 Stunden Verspätung fahren wir durch Slowenien, wo am Strassenrand noch Schnee liegt. In Kroatien machen wir in Rjieka Halt im Bauhaus, wo Erich sich mit Silikon eindeckt. Schier erschlagen von der Auswahl der Silikonkartuschen, braucht er eine ganze Weile, um herauszufinden, dass sich die verschiedenen Kartuschen nur in der Farbe des Silikon unterscheiden…

Danach geht es auf der kroatischen Autobahn zügig Richtung Osten. Es hat wenig Verkehr und wir fahren durch eine schöne, unberührte Landschaft.

Wir schaffen es nicht ganz bis an die serbische Grenze und machen bereits in Slavonski Brod auf einem

grossen Platz am Rande der Stadt halt.

 

Dienstag, 26. März 2024 Kroatische Dörfer

 

Am Morgen füllt sich der fast leere Platz mit dutzenden Autos. Wie sich herausstellt, befindet sich gleich nebenan das Krankenhaus. Auf der anderen Seite des Platzes befinden sich Ausgrabungen und auch noch gut erhaltene und restaurierte Gebäude von einer alten Bastion. Wir erkunden diesen Teil bei Sonnenschein und frühlingshafter Geräuschkulisse. In den Vogelgesang mischt sich auch das Quaken der Frösche aus dem Teich. Ebenfalls hausen hier einige Störche.

Da wir in Serbien kein Internet haben, beschliessen wir, heute nur bis an die Grenze zu Serbien zu fahren. Unsere Tochter hat morgen Geburtstag und da wollen wir ihr natürlich gratulieren!

Wir fahren über Land und lassen die Autobahn rechts liegen. Die Fahrt geht durch verschiedene Dörfer, die sich jedoch sehr ähnlich sehen: Es gibt die Strasse durch das Dorf. Links und rechts sind nah aneinander gereiht kleine Einfamilienhäuser. Viele mit geschlossenen Läden, einige Ruinen und ab und zu ein neues Haus. Hinter den Häusern noch ein Garten, ein Schuppen, eine Werkstatt, der Bauernhof und dann das weite, flache Land. Das Dorf ist damit sehr in die Länge gezogen und benötigt nur eine einzige Strasse. Zwischen den Häusern und der Strasse ist ein jetzt ausgetrockneter Wassergraben, der bei jedem Haus mit einer Brücke als Zufahrt überspannt ist.

Bald sind wir am Ziel und stehen am Fluss Bosut, der später in die Sava und in Belgrad dann in die Donau mündet.

Ein roter Golf nimmt einen Augenschein von uns, will aber nicht mit uns sprechen und fährt schweigend wieder davon.

 

Mittwoch, 27.März 2024 durch Serbien

 

Um 7.40 Uhr versuchen wir unsere Tochter zu erreichen, was aber fehlschlägt. So lassen wir ihr unsere guten Wünsche per Whatsapp übermitteln.

Bald schon sind wir an der Grenze zu Serbien, wo die Lastwagen in einer mehrere hundert Meter langen Schlange stehen. Zum Glück müssen wir uns nicht hier einreihen! Aber auch die Schlange der PKW’s ist beträchtlich. Irgendwann sehen wir, dass beim Zeichen für einreisende Bürger aus der EU auch noch ein kleines „CH“ darunter steht und diese Schlange ist viel kürzer! Also wechseln wir die Spur und sind nach 15 Minuten in Serbien.

Dieser Teil vom Land ist sehr flach, eben, ohne Erhöhungen oder Täler. Die Autobahnen sind sehr gut und wir kommen entsprechend schnell voran. Nach einigen Stunden sind wir an der Grenze zu Bulgarien. Hier stauen sich die Lastwagen auf einigen km Länge. Auch hier geht es schnell. Die Austrittsstempel von Serbien benötigen wir, damit die Administration weiss, dass wir wieder draussen sind.

Nur mit der Maut in Bulgarien (BG) ist das so eine Sache. Die Dame am Schalter schickt Erich an den Automaten, und er löst dann das falsche Billet. Nochmals alles eingeben: E-Mail, Staatsangehörigkeit (des Autos) und die Autonummer und nochmals die e-mail Adresse und dann klappt es. Ob wir wirklich das richtige Mautbillet haben? Wir sind ja über 3,5 to, aber für so schwere Autos gibt es nichts anderes. LKW oder Bus sind wir ja auch nicht. Die Dame am Schalter versichert Erich, dass das so nun stimmt. Mit zwei unterschiedlich eingelösten Kategorien geht es auf Bulgariens Strassen. Hoffen wir, dass eine die richtige ist.

Nach einer weiteren Viertelstunde sind wir an einem Platz, bei dem man Vögel beobachten könnte. Der Ausguck hat zwar eine steile Leiter, aber keine Plattform. Vögel sind heute Abend auch nicht zu sichten. Vielleicht morgen? Gute Nacht.




Reiseroute

Reiseroute

von EF 26 Okt., 2024
Am Morgen beginnt es stark zu regnen. Der Regen mischt sich zwischendurch mit Hagelkörnern. Wir hoffen, dass diese nicht grösser werden und Spuren auf Baloo’s Dach hinterlassen. Um uns herum bilden sich Pfützen in der Wiese.
von EF 19 Okt., 2024
Wir packen zusammen. Das Wetter macht uns den Abschied vom Meer einfach, es regnet leicht. Wir lassen Luft aus den Reifen (von 4.8 auf 2.5 bar) ab, damit wir besser durch die Unterführung kommen.
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