Baloo
Kurz & bündig
Dienstag, 26.9.23 - Zwei Pässe Fahrt
Nach einem erlebnisreichen Wochenende, an dem das nur alle fünf Jahre stattfindende Herbstfest unser Dorf in einen Ausnahmezustand versetzte, machen wir uns etwas ausgepowert auf den Weg nach Albanien. Wir haben uns für den kürzesten, aber nicht schnellsten Weg entschieden aber dafür hat er landschaftlich reizvolles zu bieten.
Wegen eines Unfalls im Kerenzerbergtunnel verlieren wir eine gute Stunde, die wir im Tunnel stehen und warten müssen, bis die Unfallstelle geräumt wird.
In Davos ist die Tankstelle wieder einmal nicht dort, wo das Navi sagt, aber wir schaffen es trotzdem im Reservemodus zur nächsten Zapfsäule.
Bei schönem aber kühlem Wetter geht es über den Flüelapass nach Zernez und von dort über den Ofenpass ins Münstertal.
Da das freie Campieren in diesem Teil der Schweiz verboten ist, fahren wir über die Grenze ins Südtirol nach Glurns, wo wir wegen der Höhe eines der Stadttore einen kleinen Umweg fahren müssen, bis wir auf einem Parkplatz, wo das Campieren zwar verboten ist, aber man trotzdem am Parkautomat ein Ticket für Wohnmobile lösen kann, die Nacht verbringen. Hier interpretiert man also Campieren mit Keile unterstellen oder Stuhl und Tisch aufstellen.
Mittwoch, 27.9.2023 - Durch die Dolomiten
Wir starten früh und fahren das Vinschgau hinab. Vorbei an Apfelplantagen, die zur Ernte bereit oder bereits abgelesen sind.
Weiter unten im Südtirol fahren wir auf die Dolomiten zu und wir haben immer wieder ein neues Bergpanorama dieser zackigen Bergkette vor uns.
Inzwischen haben wir mit Lis und Frank auf einem Übernachtungsplatz in der Nähe von Triest abgemacht, wo wir uns heute Abend treffen wollen. Sie sind auf dem Heimweg von Albanien und wir freuen uns, sie wieder zu sehen.
In Polpet kommen wir auf die Autobahn, die uns zügig nach Triest bringt. Wegen eines Unfalls verlieren wir nochmals einige Zeit, kommen aber noch vor unseren Freunden auf dem Platz an. Ein Herr mit Roller fährt an uns vorbei und eröffnet uns, dass hier alles privat sei, wir aber bei ihm auf seinem Agriturismo für 20 € übernachten könnten. Vor uns haben schon viele hier übernachtet und es gab nie Probleme, ganz so privat scheint es doch nicht zu sein. Wahrscheinlich möchte er an uns einfach etwas verdienen. Wir suchen darum einen anderen Platz ganz in der Nähe aus, wo wir gut eine Nacht lang stehen können.
Bald kommen unsere Freunde und wir essen wegen des Windes bei uns im Baloo zu Abend. Es gibt eine Menge zu erzählen und wir erhalten weitere wertvolle Tipps für Albanien.
Donnerstag,28.9.2023 – Bora Bora
Wir haben gut geschlafen und tauschen noch vor dem Morgenessen ein paar Dehnungsübungen aus. Frank möchte Annette sogar sein Fitnessmätteli überlassen, aber sie weiss nicht, ob es jemals zum Einsatz kommen würde und lehnt ab- danke Frank, so lieb!
Nach dem Morgenessen bekommen wir noch übriggebliebene albanische LEK, die man nur in Albanien selber kaufen kann, einen Reiseführer und die „Pistenkuh“, falls wir einmal eine Offroadtour machen möchten. Frank meint zwar, dass diese Routen manchmal auch die normale Strassenverbindung von A nach B seien.
Gut eingedeckt mit Infos verabschieden wir uns und fahren in gegengesetzte Richtungen davon. Schon bald sind wir in Slowenien und verlassen dieses Land bereits nach etwa 50km wieder. In Kroatien fahren wir auf der Küstenstrasse dem Meer entlang mit wechselnden Ausblicken auf’s Meer und die vorgelagerten Inseln. Der für hier typische Bora Wind bläst und macht das Fahren mit unserem hohen Aufbau zur Herausforderung. Einmal mehr sind wir froh um unsere neuen Stossdämpfer, die das Wanken besser abfangen.
In Sibinj fahren wir das Autocamp Amaris an, welches gleich unterhalb der Strasse in einer kleinen Bucht liegt. Auch hier geht ein steifer Wind und wir verziehen uns bald ins Womo.
Erich’s Internetanbieter teilt ihm mit, dass er ein Datenpaket für Kroatien kaufen solle, obwohl laut seinem Vertrag Kroatien eingeschlossen sein müsste. Am Platz haben wir WLAN und Erich setzt eine Reklamation per mail ab. Mal schauen….
Freitag, 29.9.2023 – Ab nach Indien!
Es war eine warme und windige Nacht. Am Morgen nutzen wir die Gelegenheit und springen ins etwa 20 Grad warme Meer und nachher unter die warme Dusche. Von Erich’s Internetanbieter haben wir noch nichts gehört. Also geht es wieder on the road. Wir machen oberhalb einer traumhaften Bucht einen Mittagshalt und Erich kommt mit einem deutschen Fahrradfahrer, dem wir die Trinkflasche auffüllen, ins Gespräch. Wohin er denn fahre, möchte Erich wissen. Nach Indien, lautet die Antwort! Zu Beginn habe er 30 Kilometer pro Tag zurückgelegt, mit der Routine fahre er nun gegen 70 Kilometer pro Tag. Wir sind froh, dass wir in unserem klimatisierten Fahrerhaus weiterfahren können, das Thermometer zeigt knapp 30°C!
Es geht der Küste entlang, mit Blick auf die kargen Inseln im Meer und dann etwas ins Inland auf einen Stellplatz mit Sicht auf’s Meer. Hier sitzen wir draussen und geniessen die Sonne. Der Stellplatzbesitzer, der im Ort ein Restaurant betreibt kommt vorbei und gibt uns einen Flyer von seinem Restaurant, wir müssten aber nicht kommen, es sei freiwillig. Im Internet haben wir gelesen, dass man bei ihm auch Olivenöl kaufen kann. Da der Stellplatz gebührenfrei ist, kaufen wir ihm eine Flasche ab.
Wir sitzen draussen, bis es dunkel ist und gehen früh zu Bett.
Samstag, 30.9.2023 – Festung Ston
Wir geniessen den schönen Platz nochmals, bevor wir wieder auf der Küstenstrasse Richtung Süden fahren. Vor Split gehen wir einkaufen und setzen uns zum Mittagessen in eine Caféteria, da wir ohne Internet völlig aufgeschmissen sind. Wir suchen uns im Netz einen Übernachtungsplatz für heute und schauen, wo wir morgen in Dubrovnik parken können. Auch checken wir unsere mails und Whatsapp’s.
Nein, wir schaffen es nicht mal mehr ein Wochenende ohne Netz!
Die Strasse führt uns der schroffen und felsigen Küste entlang mit ihrem blauen und türkisfarbenen Meer mit dem glasklaren Wasser. Immer wieder sehen wir herzige Dörfer direkt am Meer. Kroatien wäre später auch wieder einmal eine Reise wert. Schade, dass man hier nirgends mehr frei stehen darf. Natürlich sehen wir auch die Problematik mit immer mehr Wohnmobilen, die dieses Land überrollen.
Wir fahren durch eine fruchtbare Gegend, die mit Wasserkanälen grossflächig bewässert wird. Das Gemüse und die Früchte werden an zahlreichen Ständen direkt an der Strasse zum Verkauf angeboten. Und die Feuerwehr muss einen Buschbrand an einem Hügel löschen. Einige abgebrannte Gegenden haben wir bereits entdecken müssen.
Ganz im Süden vor der Grenze zu Montenegro, gibt es eine neue, moderne Brücke, die uns auf die Halbinsel Peljesac führt, damit wir morgen ohne Grenzübergang zu Bosnien-Herzegowina und zurück in die EU nach Dubrovnik kommen. Heute übernachten wir auf einem Parkplatz in Ston, das für seine Festung und die langen Festungsmauern bekannt ist. In der Altstadt, die 1996 von einem Erdbeben beschädigt wurde, setzen wir uns in ein Restaurant und lassen uns ein feines Essen schmecken.
Durch das beleuchtete Städtchen schlendern wir zurück zum Womo. Den Rest des Abends bearbeiten wir unsere Fotos und schreiben am Blog.
Reiseroute