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Spanien 1 - Nach Tarragona

EF • 13. Oktober 2024

Kurz & bündig

  • Visa für die USA
  • Auf Nebenstrassen Richtung Süden
  • Weindegustation
  • Super U
  • Im Einkaufsparadies
  • Ab ans Meer
  • Offroad!
  • Tarragona


Freitag, 4. Oktober 2024 Bern Visa holen für USA

 

Es wird fast Mittag, bis wir abfahrbereit sind. Wir haben uns heute Morgen entschieden, in Richtung Westen zu fahren, da dort das Wetter trockener und wärmer wird. Erich kümmert sich noch um unsere USA Visa, die eigentlich in Bern bereit liegen sollten. Annette hat hierfür bereits eine Bestätigung per mail bekommen aber Erich nicht. Es stellt sich heraus, dass online beim Antrag ein „Häckchen“ vergessen ging. Erich kann das berichtigen und jetzt liegen beide Visa abholbereit. Wir könnten sie uns auch schicken lassen aber da wir sowieso in diese Richtung fahren, geht es in einem.

Auf einer Raststätte vor Bern verbringen wir unsere Mittagspause, bevor es in die Stadt geht. Wir finden einen bezahlten Parkplatz und werfen mal für eine Stunde Geld ein. Man weiss ja nie, wie lange es dauern wird.

Wir stehen als zweite in der Schlange und müssen nur unsere ID abgeben und unser Geburtsdatum sagen uns schwupp haben wir unsere Pässe mit dem Visum drin!

Auf dem Weg nach Genf, verlieren wir wegen eines Unfalls Zeit und auch in Genf ist der Verkehr zähflüssig.

Gegen 18 Uhr fahren wir in Frankreich auf einen Kiesplatz im Wald, wo wir den Abend mit Schreiben und Fotos bearbeiten verbringen.

 

Samstag, 5. Oktober 2024 - Auf Nebenstrassen Richtung Süden

 

Wir haben lange geschlafen und fahren gegen 11 Uhr über Land Richtung Süden. Die Sonne scheint und es ist gegen 15 Grad warm. Je weiter wir gegen Süden kommen, desto mehr Wolken hat es am Himmel.

Nach einer Mittagspause an der Rhone fahren wir durch ein Baumnussgebiet, wo hunderte von Bäumen in Reih und Glied stehen.

In Chateauneuf-sur-Isère steuern wir den Bauern- und Eventhof „Clos Fougères“ an. Da heute Samstag ist, hat der Hofladen bereits geschlossen. Auf der Suche nach den Betreibern, platzen wir in die Hochzeitsgesellschaft, die auf dem Hof feiert. Wir ziehen uns diskret wieder zurück.

Die Betreiber finden wir nicht, auch das Telefon wird nicht abgenommen. So stellen wir uns auf den ausgeschilderten Kiesplatz. Am Anfang sind wir alleine, die Nacht verbringen wir aber zu fünft.

Am Abend wird es emotional beim „Happy Day“ schauen.

 

Sonntag, 6. Oktober 2024 - Weindegustation

 

Der Morgen begrüsst uns mit Regen. Der bleibt uns auf unserer 5-stündigen Fahrt über Land bis in den Süden Frankreichs erhalten.

In Montagnac finden wir ein Weingut, wo wir gerade rechtzeitig zur Weindegustation auf unsere Freunde, Ursi und Urs treffen.

Wir sitzen draussen im Hof des Guts mit einem deutschen Ehepaar am Tisch und probieren uns durch eine lange Liste von Weinen. Zuerst kommen die Schaumweine, denen wir nichts abgewinnen können. Dann folgen die Rosé’s, die uns auch nicht gerade vom Sockel reissen. Erich wirft nach diesen bereits das Handtuch. Unterdessen haben wir einen Kübel auf dem Tisch, in den wir den restlichen Wein schütten können. Dann kommen die reinen Rotweine.  Auch diese begeistern uns nicht wirklich. Erst die verschnittenen Rotweine, aus verschiedenen Sorten Trauben, zaubern erstmal ein Lächeln in unser Gesicht (oder liegt es daran, dass wir schon so viel  intus haben?). Die letzten und teuersten Weine sind die, welche in Barrique- Fässern gereift sind. Welch Wunder- die schmecken uns auch am besten. Da wir für unser Weihnachtsessen noch Wein brauchen, kaufen wir ein paar Flaschen von den letzteren.

Wir sitzen noch eine Weile im Hof, bis es dunkel und kühl wird.

Das Aufstehen fällt Annette nicht ganz einfach, trinkt sie doch eher wenig Alkohol.

Wir setzen den gemütlichen Abend bei uns im Baloo fort und kommen erst am nächsten Morgen ins Bett.

 

Montag, 7. Oktober 2024 - Super U

 

Am Morgen gibt es eine Lagebesprechung. Hintermanns fahren auf der Suche nach schönem Wetter nach Spanien und wir beschliessen, ein weiteres Land unserem Portfolio hinzuzufügen. Wir fahren bei bedecktem Wetter in die Pyrenäen, Richtung Andorra. In einem Super U, Annettes Liebligsladen in Frankreich, kauft sie das Nötigste ein und kann es nicht lassen, eine Cremé brulé zu kaufen.

Eigentlich wollten wir in Andorra auf dem Col Envalira auf über 2400müM übernachten aber es ist starker Wind, bis zu 105km/h angesagt, was uns dazu bewegt, noch in Frankreich einen Platz für die Nacht zu suchen. Am Abend beginnt es zu regnen und ein leichtes Gewitter zieht über uns hinweg.

 

Dienstag, 8. Oktober 2024 – Andorra, im Einkaufsparadies

 

Während Erich’s Onlinekonferenz am Morgen klart es auf und die Sonne kommt hervor.

Nach dem Mittagessen fahren wir bei schöner Sicht über die Pyrenäen nach Andorra. Das erste Dorf, Pas de la Casa gefällt uns überhaupt nicht. Es ist ein Wintersportort, der um diese Jahreszeit bereits voller Leute ist. Architektonisch nicht ansprechend verfügt das Dorf über mehr als 2000 Parkplätze in Garagen.

Über den Port Envalira fahren wir weiter über die Berge bis auf 2‘400müM, dann geht es wieder hinunter durch mehrere Dörfer, die uns mit ihren Steinhäusern etwas besser gefallen.

In Andorra la Vella quetschen wir uns auf einen bezahlten Parkplatz in der Innenstadt. Hoffentlich kommen wir da wieder heraus!

Andorra ist ein Einkaufsparadies, da es hier keine Mehrwertsteuer gibt. Wir brauchen neue Schuhe für Erich und eine Computermaus. Der erste Schuhladen, an dem wir vorbeikommen sieht schon mal vielversprechend aus, hat aber erst in einer Stunde wieder geöffnet. Wir schlendern der Einkaufstrasse entlang, wo sich ein Markenlabel ans andere reiht. Im Centre Commercial schauen wir uns vergebens um. Computermäuse sind in der Schweiz günstiger zu haben als hier. Auch die Schuhe wollen nicht so richtig passen. Nach über einer Stunde und einem Einkauf beim Super U, suchen wir wieder den ersten Schuhladen auf, wo wir auch gut bedient werden. Erich wird fündig und wir kehren zum Parkplatz zurück. Gott sei Dank ist genau der Parkplatz hinter uns frei, sodass wir zurücksetzten und abdrehen können.

Wir fahren aus Andorra la Vella heraus und eine kurvige Strasse 600 Höhenmeter den Berg hinauf, wo wir bei einem Aussichtspunkt, direkt an der Strasse unser Nachtlager aufschlagen und die in der Stadt erstandenen Sushi freudig geniessen.

 

Mittwoch, 9. Oktober 2024 – Ab ans Meer

 

In der Nacht hat es leicht geregnet und am Morgen ist alles wolkenverhangen.

Wir fahren die Serpentinen wieder hinunter ins Tal und verlassen Andorra. Beim Zoll will man natürlich wissen, was wir gekauft haben. Wir werden durchgewunken und fahren auf einer guten Überlandstrasse mit wenig Verkehr der Sonne und dem Meer entgegen. Bei unserem Mittagshalt reservieren wir auf dem Campingplatz Las Palmeras, damit wir dann sicher einen Platz haben, was auch um diese Jahreszeit nicht selbstverständlich ist.

Hintermann’s sind auf einem Campingplatz mit einer Höhenbeschränkung von 3.30m, was für uns leider nicht machbar ist. Unser Platz ist auf 3.50m beschränkt und bei der Zufahrt sehen wir auch warum. Es geht unter einer Zugunterführung hindurch, die mit 3.50 beschildert ist. Dies ist die tatsächliche Höhe der Unterführung ohne jegliche Zugabe! Wir sind 3.45m hoch! In langsamem Schritttempo fährt Erich durch die Unterführung. Es hat bereits mehrere Kratzer an der Decke des Tunnels. Bei uns ist es mega knapp, besonders, als es wieder hinauf geht und der Winkel ändert. Doch es geht!

An der Rezeption sagt uns die Zürcherin, die hinter uns gefahren ist, dass wir mit der Satelittenschüssel das Dach berührt hätten. Erich hat das beim Fahren aber nicht gemerkt.

Wir bekommen einen schönen Platz unter den Bäumen in der vierten Reihe, mit Blick auf’s Meer, holen unsere Stühle heraus und sitzen draussen. Die Zürcher haben einen Platz ganz in unserer Nähe bekommen.

Mit uns scheint auch ein starker Wind angekommen zu sein, der das Meer aufpeitscht und hohe Wellen produziert.

Annette erkundet den riesigen, aber sehr ordentlichen Platz, während Erich arbeiten muss.

Zum Abendessen macht Annette feine Pfannenpizza.

 

Donnerstag, 10. Oktober 2024 – Offroad!

 

Am Morgen lernen wir Irene und Reto näher kennen, die in Winterthur Seen wohnen. Nach einem regen Austausch, holen wir unsere Fahrräder aus der Garage und radeln die 16km zu Hintis Campingplatz. Leider geht alles der Hauptstrasse entlang.

Dort angekommen, müssen wir uns als Gäste registrieren lassen (mit ID!) und den vollen Tagespreis bezahlen. Ursi und Urs nehmen das auf ihre Kappe und laden uns ein, so teuer war es noch nie, sie zu besuchen.

Wie immer wissen wir uns viel zu erzählen. Wir verbringen einen gemütlichen Nachmittag mit Kaffee und Kuchen.

Auf dem Heimweg wollen wir nicht mehr der Strasse nach und suchen deshalb eine Alternativroute. Der Beginn ist verheissungsvoll, dem Meer entlang mit tollem Ausblick. Aber nach ein paar 100 Metern geht es durch ein Quartier. Irgendwo geht ein geschotterter Wanderweg ins Grüne, den wir ausprobieren. Es hat viele „Hündeler“, die von uns nicht sehr begeistert sind. Wir kommen zum Strand und müssen unser Fahrrad durch den Sand schieben, bis wieder ein Weg ins Landesinnere führt. Wir landen auf einem schmalen Weg in einem dichten Wald, wo wir die Köpfe einziehen müssen, damit wir durchfahren können. Zeitweise müssen wir auch absteigen, wenn es unwegsam wird. Wir nähern uns Strassenlärm, sehen aber die Strasse nicht, bis wir bei einer Unterführung ankommen. Hier kraxeln wir über Stock und Stein mit den Fahrrädern zur Strasse hinauf. Wer hätte gedacht, dass wir uns freuen, wieder auf der Hauptstrasse zu sein! Wir fahren dem Sonnenuntergang entgegen und kommen gerade noch vor der Dunkelheit auf unserem Campingplatz an.

Im Restaurant El Trull, einem schönen, alten Gebäude mit Strohdach, essen wir zu Abend.

 

Freitag, 11. Oktober 2024 - Tarragona

 

Nach einem gemütlichen Morgen auf dem Platz machen wir uns mit den Fahrrädern auf ins nahe Tarragona. Dort platzen wir in der Altstadt mitten in einen Mittelaltermarkt. Esoterische Steine und glitzernder Ramsch made in PRC gab es offenbar schon im Mittelalter! Wir fahren durch die Gässchen bis zur Kathedrale und von dort zum länglichen Plaça de la Font, der voller Restaurants ist. Wir suchen uns eines aus und warten eine ganze Weile, bis wir bedient werden. An den anderen Tischen wird um 15 Uhr noch Mittagessen serviert. Hinter uns ist ein Tisch voller Spanier, die temperamentvoll parlieren. Wir essen eine „Quarkflamme“ (so die deutsche Übersetzung) und fahren dann zum Aussichtsbalkon, umrunden das Amphitheater und gelangen über eine Treppe(!) Richtung Meer. Nun geht es dem Meer entlang, solange es möglich ist, bevor wir wieder auf die Hauptstrasse müssen.

Beim Campingplatz angekommen, springen wir zuerst ins Meer und anschliessend in den Pool.

Wir sitzen draussen, bis ein Helikopter lange über dem Meer schwebt und Krach macht. Die Nacht ist dann aber ruhig und kühl, wir schlafen gut.

 


Reiseroute

Reiseroute

von EF 26. Oktober 2024
Am Morgen beginnt es stark zu regnen. Der Regen mischt sich zwischendurch mit Hagelkörnern. Wir hoffen, dass diese nicht grösser werden und Spuren auf Baloo’s Dach hinterlassen. Um uns herum bilden sich Pfützen in der Wiese.
von EF 19. Oktober 2024
Wir packen zusammen. Das Wetter macht uns den Abschied vom Meer einfach, es regnet leicht. Wir lassen Luft aus den Reifen (von 4.8 auf 2.5 bar) ab, damit wir besser durch die Unterführung kommen.
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